Zeichnung, Malerei, Video

Zeichnung und Malerei auf Leinwand und Metall

Auswahl

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GEIST
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HERAUS
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Videoarbeit Kreisverkehr

bei Schnee von oben gefilmt, fährt ein weißes Fahrzeug auf schwarzer Fahrbahn immer im Kreis – einige bunte Fahrzeuge, PKW, Lastkraftwagen, ein Schulbus fahren ein- und aus.

Videoarbeit connexion aleátoire


Ein Horizont im Nebel, knisternde Schritte eines Vierbeiners über Frost. Kirchturmglocken läuten. Wiie eine Antwort – heult das Tier.
Das Tier blickt den Betrachter an.

Malerei Stipendium der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung

Inspiriert vom Aufbaustudium Kunst und Therapie und der künstlerischen Arbeit mit Menschen in Migration

weitergehen – merawim ba pesch Kabul / München 2005 – 2007

Öl auf Leinwand, 2005 – 2007, 150 / 100 cm

Auswahl

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shirsha
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yasomin

maxa zoller
weitergehen – neue malerei von katja bonnländer

Weitergehen präsentiert neue Malereien der deutschen Künstlerin Katja Bonnländer. Stilistisch stehen Bonnländers Portraits von Waisenkindern in Kabul der deutschen Tradition der von Fotografie ausgehenden Malerei nahe, wie zum Beispiel in der Kunst von Gerhard Richter oder der zeitgenössischen Malerei von Antje Majewski. Allerdings sind Bonnländers Werke nicht aus der formalen Auseinandersetzung mit dem Kunstgeschichtskanon geboren – sie sind das aktuellste Produkt in einer Serie von Bildern, die sich aus ihrer Beschäftigung mit Konzeptkunst und Kunsttherapie entwickelt haben. Bonnländers Bilder scheinen
greifbar und sind doch abstrakt, sie sind vorsichtig und gleichzeitig fordernd und schlagen so eine fragile Brücke zwischen Inhalt und Form.
Während eines einmonatigen Aufenthalts in einem Waisenhaus in Afschar, einem Vorort von Kabul, entwickelte Bonnländer eine enge Bindung zu den dort lebenden Kindern. Vor diesem Hintergrund stellte die Künstlerin das traditionelle Subjekt-Objekt Verhältnis von Maler und Modell in Frage. Das Kischee vom traumatisierten, hilflosen Waisen umgehend, sind ihre Malereien zugleich zart und befremdend. Diese Spannung verleiht den Bildern ihre einzigartige Qualität. Basmohmad zeigt einen kleinen Jungen mit seiner bunten prächtigen Drachensammlung, die hinter ihm überlebensgroß an der Wand aufgetürmt ist. Die leuchtenden Farben der Drachen bilden einen starken Kontrast zu dem Grau der Wand. Wie auch in Aziz symbolisieren die Drachen die kindliche Fantasiewelt des Fliegens und des Abenteuers – eine Metapher, die Bonnländer auf sehr subtile Weise benutzt.
Tatsächlich ist die Meta-Realität auch das grundlegende Thema der drei Katalogtexte. Der erste, Drachenjäger, bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst im Spiel zu verlieren. Er erinnert auch an den gleichnamigen Bestsellerroman des afghanisch-amerikanischen Schriftstellers Khaled Hosseini, in dem die Unschuld im Spiel eines Kindes zu bitterer Realität wird. Musik handelt von einer anderen Form der Trance durch Tanz und Gesang, wohingegen Gebet sich auf die tägliche religiöse Praxis bezieht. Yasamin zeigt ein tief ins Gebet versunkenes Mädchen. Hier verschmelzen realer und geistiger Raum in einem meditativen Zustand. Die Perspektive ist leicht verzerrt, so dass Yasamin sich nach rechts zu neigen scheint, als ob sie die Schwerkraft der Welt herausfordere.
Bonnländer zeigt uns Augenblicke zwischen Realität und Fantasie, Bewusstsein und Unterbewusstsein, zwischen “hier” und “dort”. Diese Portraits sind weder klinische Anamnesen des traumatisierten Subjekts noch eine exotische Darstellung des Anderen. Unser (westlicher) Blick wird abgewiesen, auf uns zurückgeworfen, wir bleiben mit mehr Fragen als Antworten zurück. Es gibt keine Auflösung in Bonnländers Malereien. Es sind wir, die zu “den Anderen” werden.
Bonnländer hat 1999 ihr Studium an der Kunstakademie Nürnberg und 2001 ihr Aufbaustudium Kunst und Therapie an der Kunstakademie München abgeschlossen und arbeitet seit 2001 als Kunsttherapeutin mit immigrierten Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. Ihre Arbeit stellt einen komplexen Dialog zwischen psychologischen Anliegen der Kunsttherapie und formalem Diskurs westlicher, zeitgenössischer Kunst dar. Bonnländer arbeitet mit Aktionskunst, Video(-installation) und Malerei. Ihre stark von der Konzeptkunst beeinflusste Kunst befasst sich vor allem mit dem Erforschen von Wahrnehmung, Phänomenolgie und psychologischen Prozessen. Ihre Videoinstallation Schaukel (2004) ist eine Echtzeitaufnahme einer Frau, die in langem lila Kleid auf einer Schaukel über der Isar, nahe München, schwingt. Vergleichbar mit dem Pendel einer “lebenden Standuhr” bewegt sich die Frau vor und zurück, von Sonnenauf- bis untergang und erzeugt dabei eine hypnotisch-meditative Atmosphäre, die auch im Projekt weitergehen bestimmend ist. 2002 reiste Bonnländer nach Hawaii, um bayerische Souvenirs gegen hawaiianisch Touristenandenken, ein Großteil von beiden “Made in China/Indonesia” zu tauschen. Das Produkt dieses Tauschhandels, die Bilderserie Souvenirimport – Hawaii derzeit im Museum Bamberg, ist eine
humorvolle, wenn auch kritische Infragestellung unserer Definition von Authentischem und Exotischem. Inmitten von Afghanistans politischer Krise nimmt Bonnländer diese Problematik wieder auf. Mit weitergehen hinterfragt sie traditionelle Begriffe wie kulturelle Unterschiede, unsere Position gegenüber “dem Anderen” und die Repräsentation von Zeit in Malerei.

Maxa Zoller arbeitet als freie Filmkuratorin für Art Basel und hat an verschiedenen Universitäten transdiziplinär Kunst- und Filmtheorie und -geschichte gelehrt (u.a. in Kairo und London)aktuell ist sie die Künstlerische Leitung des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund | Köln.


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Foto- und Videoarbeit Schaukel

Die Isar fließt, eine Frau schaukelt darüber, ihr Kleid weht, die Sonne wandert, es wird Tag, es wird Nacht.

Die Videoinstallation vermittelt eine existentielle Ebene des Erlebens und verweist zugleich auf die mentale Fähigkeit des Vorstellens, Erfindens einer Situation, die einem Traum entspringen könnte.
Durch den perspektivischen Fluss der Isar entsteht eine transparente Achse,
die über den Ort, an dem sie gezeigt wird, hinausweist.

Die Videoarbeit ist für einen geschlossenen Raum konzipiert – sie funktioniert wie ein Fenster und vermittelt ein Gefühl für die Tageszeit

Loop, bis zu  12 Std. je nach Situation programmierbar, mehrfach in Ausstellungen raumbezogen realisiert